Der Arbeitskreis
für Kunst-und Kulturschaffende im Vorderen Westen Kassels

ist ein Zusammenschluß von Menschen, die im Stadtteil Vorderer Westen wohnen oder Ihr Atelier haben und/oder zur Kulturszene aktiv beitragen.

Initiatoren waren Wolfgang Rudolph, Inga Zieglmeier und Wolfgang Korz. Seit dem Februar 2002 finden regelmäßige Arbeitstreffen statt. Dies entspricht einem Anliegen der Teilnehmenden, sich gegenseitig kennenzulernen und die Orte der kultur im Vorderen Westen zu vernetzen. So trafen und treffen wir uns abwechselnd in den Räumen der aktiven Arbeitskreisteilnehmer. Die Orte der Treffen wurden auf unserer website angekündigt. Als fester Treffpunkt hat sich das Cafe Buch Oase mittlerweile etabliert.


Die Zusanmmenarbeit ist ehrenamtlich und wir teilen verschiedene Interessen:
• Belebung der Stadtteil-Kultur
• Vernetzung der Kulturschaffenden untereinander
• Planung und Durchführung von Aktionen
• Informationsbörse: uns gegenseitig informieren durch einen regelmäßigen Rundbrief
• nicht zuletzt auch der ökonomische Gedanke
• Anbindung an andere Arbeitskreise im vorderen Westen.

Aktivitäten und Aktionen:

• Erstellung eines Flyers mit den Adressen der Beteiligten im jeweiligen Rundgang, zur Sichtbarmachung des kreativen Potenzials im Stadtteil.
• Organisation von 8 Kunst-und Kultur-Rundgängen am 2003, 2004, 2005, 2006,2007, 2008, 2009, 2010, 2011, 2012
Vernetzung der Initiative in verschiedenen Netzwerken

Interessenten und Anregungen sind uns herzlich willkommen

Hier ein kleiner geschichtlicher Abriss von Wolfgang Rudolf, anläßlich der Eröffnungsrede vom 8. Rundgang 2011

Sehr gern habe ich zugesagt, ein paar Worte zur Eröffnung des diesjährigen Kunst und
Kulturrundgangs im Vorderen Westen zu sprechen. Gern auch deshalb, weil ich
bei der Gründung des Arbeitskreises Kunst und Kultur, der den Rundgang
veranstaltet, dabei war und die ersten Jahre seiner Tätigkeit begleiten durfte. Am 6.
Oktober 2001 wurde auf einer Stadtteilkonferenz die Gründung des Arbeitskreises
von Kulturschaffenden des Quartiers öffentlich gemacht. Am 26. Februar 2002 fand
dann das erste Treffen des Arbeitskreises statt.
Weil es ja vielleicht Menschen gibt, die gerne ein Jubiläumsfest veranstalten
möchten, erwähne ich diese Daten im Detail. Am 6. Oktober hat der Arbeitskreis
Kunst und Kultur im Vorderen Westen also 10-Jähriges. (Sollte die Vorbereitungszeit
darauf zu kurz sein ? es tut dann auch der 26. Februar, der 10. Jahrestag des ersten
Treffens!).
Und wenn wir schon Geschichtliches betrachten ? am 28. Juni 2003 fand der erste
Kunst- und Kulturrundgang statt, mit immerhin schon 29 Stationen. Heute und
morgen, beim 8. Rundgang, sind es 37 Stationen.
Kein anderer Stadtteil hat so etwas zu bieten. Der Grund dafür liegt auf der Hand:
Viele Kulturschaffende aller Art leben und arbeiten im Vorderen Westen. Es gibt
kaum eine Sparte, die hier nicht vertreten ist, es finden sich Maler, Musiker,
Theaterleute, Literaturschaffende und Filmemacher, aber auch Akteure und
Kursveranstalter in unterschiedlichen kreativen Bereichen. Was lag also näher als die
Idee von 2001, dass sich die Künstler/innen und Kulturschaffenden des Quartiers
zusammenfinden, um das Profil des Kulturstadtteils weiter zu entwickeln und die
Quartiersidentität zu erhöhen. Schließlich leben die meisten Menschen sehr gern
hier, und das hat neben anderen Faktoren ? der hohen Urbanität zum Beispiel ? den
Grund, dass in einem Kulturstadtteil auch gelebte Stadtteilkultur empfunden wird.
Wenn es einen Stadtteil in Kassel gibt, der die Bezeichnung Kiez verdient, dann ist es
der Vordere Westen. Natürlich können wir mit den entsprechenden Quartieren der
Metropolen nicht mithalten. Aber: Der Vordere Westen hat die weitaus höchste
Bevölkerungsdichte Kassels und kann mit der von Kreuzberg oder Neu-Kölln durchaus
mithalten. Und eine hohe Verdichtung, kurze Wege im Gründerzeitquartier,
engmaschige Kommunikationsnetze, Kneipen, Cafés und Restaurants, viele kleine
Läden, Galerien und andere kreative Orte sind eben wichtige Voraussetzungen für
das Entstehen von Stadtteilkultur.
Ein kleiner Blick in die Zukunft: hier vor der Haustür beginnt eine Baustelle, die sich
zur Zeit bis zur Murhardstraße zieht. Der Straßenraum der Goethe- und
Germaniastraße wird in den nächsten 1½ Jahren neu gestaltet. Ein großzügiger
Boulevard und kleine Stadtteilplätze werden neu entstehen und die
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Aufenthaltsqualität erhöhen. Im Anschluss wird Ähnliches in der Friedrich-Ebert-
Straße umgesetzt. Das Förderprogramm ?Aktive Kernbereiche? (nichts anderes sind
wir ja ? ein aktiver Bereich im Kern von Kassel) beinhaltet aber nicht nur Straßenbau.
Das ganze Quartier hat mit der Umsetzung von 44 Maßnahmen, an deren
Entwicklung ja etliche von Ihnen mitgewirkt haben, eine große Chance zur
Ertüchtigung und Weiterentwicklung der Infrastruktur, auch für die Stärkung
kreativer Orte in unserem Kiez. Letztlich befördert dieses Programm neue Impulse
und ein positives Image für das Quartier. Dieses zeigt bereits jetzt Wirkung. Viele
Menschen auch von außerhalb des Stadtteils spüren: Die Lebensader des Quartiers,
die Friedrich-Ebert-Straße, befindet sich in einem positiven Veränderungsprozess.
Das Kommunikationskonzept des Förderprogramms drückt dies sehr schön mit dem
Slogan aus: ?Plötzlich wollen alle hier sein.? Und so ist es auch. Auch Initiativen und
Projekte mit kultureller und künstlerischer Zielsetzung drängen in den Vorderen
Westen, oft bislang temporär. Um es klar zu sagen: Dies ist eine positive Entwicklung,
wir begrüßen dieses steigende Interesse am Quartier. Für uns selbst bedeutet es aber
auch eine Herausforderung. Auch wir als Ortsansässige müssen die neuen
Imagepotenziale und Veränderungsprozesse verstärkt nutzen und mit eigenen
kreativen Ideen und Aktionen besetzen. Dies sollte uns in nächster Zeit ein
?Brainstorming? wert sein ?

Herzlichen Dank an alle Mitwirkenden am Kunst- und
Kulturrundgang 2011 für die organisatorischen Mühen, Sie bescheren uns auf diese
Weise ein kurzweiliges und spannendes Wochenende! Ich wünsche uns allen ein paar
Sonnenstrahlen, damit sich die Schirm verursachten Wasserpfützen auf den Dielen
der 37 Stationen in Grenzen halten. Und den vielen zu erwartenden Besuchern und
Gästen möchte ich noch die wichtige Information auf den Weg mitgeben, dass man
beim Gang durch die Orte von Kunst und Kultur nicht nur schauen, hören und
schnuddeln kann, man darf auch Kultur erwerben! Wie beim Kauf von Lebensmitteln
gilt hier das Motto: regionale Produkte sind die besten!
Ich wünsche dem Kunst- und Kulturrundgang viel Erfolg und den Mitwirkenden und
Besuchern viel Spaß und Vergnügen!
Wolfgang Rudolph, Ortsvorsteher, Samstag, 13. August 2011, zur Eröffnung des Kunst-und
Kulturrundgangs im Vorderen Westen